Verpaarungssysteme

Welche Verpaarungssysteme gibt es?

  • Inzestzucht
  • Inzucht
  • Linienzucht
  • Fremdzucht bzw. Out-Crossing
  • Merkmalszucht
  • Panmixie

Weshalb sind Verpaarungssysteme für die Zucht von Bedeutung?

Die Verpaarung ist ein Grundelement der Züchtung: Durch die Anwendung ausgewählter Verpaarungssysteme wird der Grad der Rein- bzw. Mischerbigkeit beeinflusst.

Worin bestehen die Unterschiede zwischen den Verpaarungssystemen?

Die Unterschiede bestehen im Verwandtschaftsverhältnis der zur Zucht verwendeten Tiere.

Was bedeutet Verwandtschaft?

Verwandtschaft bedeutet, dass die Tiere gemeinsame Vorfahren haben.

Lediglich der Grad der Verwandtschaft ist unterschiedlich:

Tiere, die in der 10. Generation einen gemeinsamen Vorfahren haben, sind weniger miteinander verwandt als solche Tiere, die bereits in der 3. oder 4. Generation einen gemeinsamen Verwandten haben.

Der Grad der Verwandtschaft bestimmt sich auch durch die Anzahl der gemeinsamen Vorfahren:

Zwei Hunde, die in der 3. Generation einen gemeinsamen Ahnen haben, sind weniger miteinander verwandt, als Tiere, die  jeweils in der 4. und 5. Generation einen gemeinsamen Vorfahren haben.

Daraus folgt, dass der Grad der Verwandtschaft durch die Zahl der gemeinsamen Ahnen und durch den Abstand zwischen den Generationen bis zu dem oder den gemeinsamen Verwandten bestimmt wird.

Was bedeutet Inzestzucht?

Inzestzucht bedeutet Verpaarung von Verwandten 1. Grades:

Eltern / Nachkommen = Vater / Tochter oder auch Mutter / Sohn

auch denkbar: Vollgeschwisterverpaarungen

Die Gefahr besteht in der Häufung von Erbfehlern.

Inzestzucht ist nur zulässig, um z.B. eine fast ausgestorbene Hunderasse zu erhalten.

Was bedeutet Inzucht?

Inzucht bedeutet die Verpaarung von Hunden, die miteinander enger verwandt sind als der Durchschnitt der Rasse.

Der Grad der Verwandtschaft bestimmt sich – wie bereits dargestellt – durch die Anzahl der gemeinsamen Ahnen und durch den Abstand zwischen den Generationen bis zu dem oder den gemeinsamen Vorfahren.

Was ist der Inzuchtkoeffizient?

Der Inzuchtkoeffizient (IK) – nach dem amerikanischen Wissenschaftler S.Wright entwickelt – gibt unter Berücksichtigung der Zahl der gemeinsamen Ahnen und der Zahl der Generationen den Verwandtschaftsgrad zwischen zwei Tieren an.

Die Formel lautet:  IK = (1/2) Potenz n1+n2+1

(n1 = Anzahl der Generationen zwischen dem Vater und dem gemeinsamen Ahnen)

(n2 = Anzahl der Generationen zwischen der Mutter und dem gemeinsamen Ahnen)

Was ist der Ahnenverlustkoeffizient?

Der Ahnenverlustkoeffizient (AVK) berechnet sich als Quotient aus der Anzahl tatsächlicher Ahnen und der Anzahl insgesamt möglicher Ahnen. Je mehr Ahnen in einer Ahnentafel mehrfach auftreten, um so stärker ist ein Hund ingezüchtet und je geringer ist die Anzahl der tatsächlichen gegenüber den möglichen Ahnen.

Was ist Linienzucht?

Linienzucht ist eine Form der Inzucht, bei der die Zuchtpartner verwandt sind, aber nicht so eng verwandt wie bei der Inzestzucht.

Die Vorfahren und sonstigen Verwandten (z.B. Geschwister) und auch die Nachkommen weisen keine genetisch bedingten Fehler auf.

Ziel der weiten Inzucht als Linienzucht ist die Vererbung erwünschter Eigenschaften durch Verdopplung der positiven Gene und Merkmale.

 Was ist Fremdzucht oder Out-_Crossing?

Unter Fremdzucht oder Out-Crossing versteht man die Fremdanpaarung von Hunden, die weniger miteinander verwandt sind, als der Durchschnitt der Rasse, somit nur sehr gering oder gar nicht miteinander verwandt.

Fremdzucht ist das Gegenteil der Inzucht.

Was ist Merkmalszucht?

Bei der Merkmalszucht hat der Verwandtschaftsgrad keine Bedeutung.

Die Merkmalszucht geht davon aus, dass Hunde, die ein bestimmtes Merkmal im Erscheinungsbild (Phänotyp) zeigen, dieses auch im Genotyp tragen und es deshalb an ihre Nachkommen wahrscheinlicher zeigen werden, als solche Hunde, die dieses Erscheinungsbild nicht zeigen.

Was ist Panmixie?

Panmixie ist die zufällige Verpaarung von Hunden.

gez. Bernadette Duda